Am Rande des Frauenbeetes (19) wurden Färberpflanzen angebaut. Bevor es die synthetischen Farbstoffe gab, wurden Textilien mit Pflanzenfarbstoffen gefärbt. Dies gilt als die älteste Färbemethode der Menschheit. Indigo musste aus Indien beschafft werden. Um 1878 stellte die BASF Indigo synthetisch her. Der Vorteil dieses Farbstoffs gegenüber dem natürlichen Indigo ist die Waschechtheit.
Erst die Jeansmode und der Trend zu verwaschenen Blautönen machten den echten Indigofarbstoff wieder begehrt.
Auf der Suche nach umweltverträglichen Holzschutzmitteln und Holzanstrichen richtet sich das Interesse auf den Färberwaid. Verwendet werden die Blätter der Pflanze. Der Waidanbau erlebt inzwischen eine Renaissance in Thüringen. Auch Pflanzen wie Färberknöterich, Färberröte, Färberwau werden heute noch in Deutschland feldmäßig angebaut. Bevor man das Färbegut (Stoff, Wolle) in das Farbbad einlegt, wird es gewaschen und gebeizt, um die Farbe zu fixieren. Mit einer Beize aus Ammoniak und Natriumdithionit färben die Blätter des Färberwaids blau. Mit Alaun (Kaliumaluminiumsulfat) und Weinstein, ergeben die Wurzeln der Krappröte (Färberröte) ein leuchtendes Rot. Hier einige Beispiele von Färberpflanzen aus unserem Apothekergarten:
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(Polygonum tinctorum) |
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(Baptisia tinctoria) |
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(Isatis tinctoria) |
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(Asperula tinctoria) |
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(Serratula tinctoria) |
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(Genista tinctoria) |
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(Indigofera tinctoria) |
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(Reseda luteola) |
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(Carthamus tinctorius) |
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(Anthemis tinctoria) |
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(Rubia tinctorum) |