Arzneipflanze des Jahres 2023

Echter Salbei

Salbei wurde vom Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzen an der Universität Würzburg zur Arzneipflanze des Jahres 2023 gewählt, weil

  • Salbei eine lange therapeutische Tradition nachweisen kann
  • mit mannigfaltiger Nutzung in der Gegenwart und
  • vielversprechenden neuen Erkenntnissen.

Salbeiblätter haben seit Jahrhunderten eine Tradition als für die Gesundheit unabdingbares pflanzliches Arzneimittel. Im Spätmittelalter galt Salbei sogar als Allheilmittel. Schon zur Zeit Karls des Großen wurde der Lippenblütler Salbei in vielen Klostergärten Mitteleuropas und Englands angebaut. Der Mönch Walahfrid Strabo schrieb 827 n. Chr. in seinem „Hortulus“ über den Salbei im Klostergarten auf der Insel Reichenau: „Der Salbei leuchtet an erster Stelle lieblich im Geruch bedeutend an Kraft und nützlich als Trank: Hilfreich ist er befunden in den meisten Krankheiten des Menschen und hat es verdient sich stets einer grünen Jugend zu erfreuen.“

Heute sind Salbeiblätter indiziert bei leichten dyspeptischen Beschwerden wie Sodbrennen, Blähungen, übermäßigem Schwitzen. Äußerliche Anwendungsgebiete sind Entzündungen im Mund und Rachenraum. Salbei hat heute den Status eines traditionellen Arzneimittels (traditional Use).

Als es noch keine Zahnbürsten gab, diente Salbei der täglichen Mundhygiene.  Man wickelte ein Salbeiblatt um den Finger und massierte damit Zähne und Zahnfleisch. Große Bedeutung haben Salbeiblätter für die Teezubereitung, 2g/150ml kochenden Wassers zum Gurgeln und Spülen.

Ein problematischer Inhaltsstoff in den Salbeiblättern ist das Thujon. Daher wird von einer Dauereinnahme alkoholischer Salbei-Extrakt-Präparate sowie von der Anwendung in der Schwangerschaft abgeraten. Das im ätherischen Öl enthaltene Thujon gilt als neurotoxisch. Wässrige Zubereitungen wie Tee weisen jedoch nur geringe Mengen dieser lipophilen Substanz auf. Aber auch der einfache Tee ist nicht für den Dauergebrauch geeignet.

Als wirksamkeitsbestimmend gelten folgende Inhaltsstoffgruppen:
reichlich ätherisches Öl (bis zu 2,5%), das vor allem aus Thujon, Cineol und Campher besteht, sowie Diterpen-Bitterstoffe und Gerbstoffe.
Das Wirkstoffgemisch entfaltet:

  • entzündungshemmende
  • adstringierende (zusammenziehende)
  • schweißhemmende
  • antibakterielle und antivirale Wirkungen.

Aktuelles

Der Apothekergarten wird am 01.05.2023 wieder geöffnet.

Adresse
Aukammallee 39
65191 Wiesbaden

Anfragen
info@apothekergarten-wiesbaden.de
Dr. Ernst Binde, Tel. 06122 / 64 47

Willkommen im Apothekergarten Wiesbaden

 

Seit 1986 gibt es in Wiesbaden einen inzwischen 5500 qm großen Garten, in dem mehr als 270 Pflanzenarten angepflanzt und gepflegt werden, welche bis heute noch zur Herstellung von Arzneimitteln dienen.

Die optisch locker gestaltete Gartenanlage vermittelt dem Besucher mit ihren nach medizinalen Anwendungsbereichen gruppierten Kräutern, Sträuchern und Bäumen einen interessanten Einblick sowie gleichzeitig eine Rückbesinnung auf die Kräfte der Natur und den Nutzen der Pflanzen für die Gesundheit des Menschen.

Das Sommerfest 2019

Am 16. Juni 2019 feierten wir das jährliche Apothekergarten-Fest im Apothekergarten Wiesbaden. Das Programm bestand aus Live-Musik, Führungen, Präsentationen und einem schönen Kinderprogramm.

Rückblick mit Fotos

Führungen im Apothekergarten

Wollen Sie mehr über Heilkräuter von erfahrenen Apothekern oder Heilpraktikern erfahren? Wir bieten an jedem Samstag um 15 Uhr von Ende Mai bis Ende September Führungen durch den Garten an – ehrenamtlich und kostenfrei. Jede Führung ist einzigartig und befasst sich mit einem anderen Schwerpunkt. Treffpunkt am oberen Eingang.

Zu den Führungen

Die verschiedenen Beete und Pflanzen

Im Bereich der Beete beschreiben wir die Arzneipflanzen und ihre verschiedenen Anwendungsgebiete. Mit welchen Pflanzen kann man bei Verstopfung, Appetitlosigkeit oder Entzündungen helfen und wie nutzt die Industrie die Pflanzen?

Bereich Beete

Informationen zum Apothekergarten

Wie ist der Apothekergarten entstanden? Wie sind die Pflanzen und angeordnet? Diese und weitere Fragen werden Ihnen in der Rubrik Garten beantwortet.

Bereich Garten