Oberhalb vom Beet (4) Verdauungsbeschwerden, Blähungen beginnt das Areal der Pflanzen mit entzündungshemmenden Stoffen. Folgende Pflanzen haben wir hier zusammengefasst:

Berg-Arnika (Arnica montana L.)
Blütenköpfe, bzw. die alkoholische Arnika-Tinktur (verdünnt: 1 Esslöffel auf 0,25 l Wasser), werden äußerlich verwendet bei Verletzungen, wie Prellungen, Quetschungen, Hämatomen oder rheumatischen Muskel- und Gelenkbeschwerden, jedoch treten relativ häufig Allergien auf. In früheren Zeiten wurden Arnikazubereitungen auch innerlich verabreicht. So erhielt Goethe im Jahr 1823 bei einem schweren Herzanfall einen Sud aus Arnikablüten; und bald ging es ihm besser. Wegen toxischer Nebenwirkungen (am Herzen) ist die innerliche Anwendung heute nicht mehr vertretbar (außer in der Homöopathie).

Wiesen-Arnika (Arnica chamissonis LESS.)
ist Ersatz für die unter Naturschutz stehende Berg-Arnika. Wiesen-Arnika oder Arnica chamissonis aus Kulturen können ähnlich verwendet werden wie unsere Berg-Arnika, die Allergiehäufigkeit ist auch ähnlich.

Beinwell (Symphytum officinale L.)
Die Wurzel dient nur zur äußerlichen Anwendung als Wundheilmittel bei schlecht heilenden Wunden (Wirkstoff Allantoin) und Knochenverletzungen. Die deutschen Bezeichnungen Beinwell und Wallwurz deuten auf die hohe Wertschätzung der Arzneipflanze für das Zusammenwachsen von Knochen hin. Wegen der mutagenen und kanzerogenen Effekte der enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide, die in allen Rauhblatt-gewächsen vorkommen, ist die innere Anwen-dung nicht zulässig. Hersteller bieten inzwischen Pyrrolizidin-freie Präparate für die äußerliche Anwendung auf die unverletzte Haut an, wie zum Beispiel Kytta Salbe® und Traumaplant®.

Gemeine Ringelblume (Calendula officinalis L.)
Sie wird äußerlich als Wundheilmittel bei schlecht heilenden Wunden mit entzündungshemmenden und granulationsfördernden Eigen-schaften verwendet. Dafür verantwortlich sind die Triterpenalkohole. Der lateinische Name Calendula soll ausdrücken, dass sich die Blüten mit dem Sonnenaufgang öffnen und mit dem Sonnen-untergang schließen.

Echte Kamille (Matricaria recutita (L.) RAUSCHERT)
Die entzündungshemmende (vor allem lokal entzündungshemmende), krampflösende, ulkusprotektive (vor Ulkus schützende), bakterien- und pilztötende Wirkung ist in vielen Tierversuchen und klinischen Tests wiederholt nachgewiesen worden. Nur die echte Kamille hat den höchsten Gehalt an ätherischem Öl und den darin enthaltenen entzündungshemmenden Wirkstoffen Bisabolol und Bisaboloxid. Für die krampflösenden Eigenschaften der Kamille sind die Flavonoide Apigenin und Luteolin verantwortlich. Verwendet werden die getrockneten Blütenköpfe. Die Anwendung ist außerordentlich vielfältig sowohl äußerlich wie innerlich. Kennzeichen der echten Kamille ist der hohle, spitzkegelig aufgewölbte Blütenboden.

Echter Salbei (Salvia officinalis L.)
wird verwendet bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut, Zahnfleischentzündungen, übermäßiger Schweißsekretion, sowie innerlich bei dyspeptischen Beschwerden, wie Völlegefühl, Blähungen, Übelkeit und leichten Krämpfen im Magen-Darm-Trakt. Verwendet werden die getrockneten Blätter der kurz vor der Blüte stehenden Pflanze. Die Hauptwirkung geht von dem ätherischen Öl mit seinen zahlreichen Nebenstoffen aus. Schon zur Zeit Karls des Großen wurde Salbei in vielen Klostergärten Mitteleuropas und Englands angebaut. Walahfrid Strabo schrieb 827 n. Chr. in seinem „Hortulus“ über den Salbei im Klostergarten der Reichenau: „Der Salbei leuchtet an erster Stelle, lieblich im Geruch bedeutend an Kraft und nützlich als Trank: Hilfreich ist er befunden in den meisten Krankheiten der Menschen und hat es verdient, sich stets einer grünen Jugend zu erfreuen.“

Echte Schafgarbe (Achillea millefolium L.)
Die Anwendung entspricht weitgehend der Kamille. Der Schafgarbe fehlt allerdings der Desodorantcharakter, der besonders ausgeprägt bei der Kamille ist. Antibakterielle (ätherisches Öl), entzündungshemmende (Sesqui-terpenlaktone, Azulene) und spasmolytische (Flavonoide) Eigen-schaften sind nachgewiesen worden. Hauptanwendungsgebiete nach der Kommision E sind Appetitlosigkeit, dyspeptische Beschwerden und leichte krampfartige Beschwerden im Magen- und Darmbereich. Zusätzlich hat die Schafgarbe im Gegensatz zur Kamille auch eine geringe choleretische Wirkung (galletreibend). Wildwachsende Schafgarbe ist für die Verwendung ungeeignet, da die Schwankungsbreite der Wirkstoffe zu groß ist. Geeignet für die medizinische Anwendung ist nur Schafgarbe aus Plantagenanbau.

Gelber Sonnenhut: Eher unter dem Namen Rudbeckia bekannt, wird nur als Zierpflanze verwendet. Hohes Allergie-Potential!

Roter Sonnenhut(Echinacea purpura (L.) Moench) stammt von den Indianern der Prärien Nordamerikas. Verwendet werden meistens die Frischpflanzen-Extrakte des Krautes. Diese werden angewandt zur Unterstützung und Förderung der natürlichen Abwehrkräfte (immunmodulierende Wirkung) bei leichten Allgemeininfektionen und in Zeiten, in denen die Anfälligkeit für derartige Infektionen besonders groß ist. Echinacea-Salben werden bei schlecht heilenden oberflächlichen Wunden eingesetzt. Die Anwendung sollte im möglichst frühen Stadium erfolgen.

Hamamelis Strauch(Hamamelis virginiana L.)
Der Strauch wurde von den Indianern Nordamerikas sehr geschätzt bei Wunden. Im 18. Jh. gelangte er als Ziergewächs nach Europa. Die beste Qualität liefert die Rinde der Pflanze. Geschätzt werden die daraus gewonnenen milden Gerbstoffe zur Behandlung von lokalen Entzündungen der Haut- und Schleimhäute sowie von Hämorrhoiden. Auch werden in Fertigarzneimitteln (zum Beispiel in Wund- und Heilsalben) Destillate aus frischen Blättern und Zweigen verwendet. Diese enthalten jedoch nur ätherisches Öl.